30.10.2025

Aufruf der Deutschen Studentenschaft

Aus BtV

Version vom 5. September 2007, 10:06 Uhr von MacDevil (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Am 3. Dezember 1898 erließ die Deutsche Studentenschaft nach Bismarcks Tod einen Aufruf zum Bau von Bismarcksäulen an das deutsche Volk:

Wie vor Zeiten die alten Sachsen und Normannen über den Leibern ihrer gefallenen Recken schmucklose Feuersäulen auftürmten, deren Spitzen Feuerfanale trugen, so wollen wir unserem Bismarck zu Ehren auf allen Höhen unserer Heimat, von wo der Blick über die herrlichen deutschen Lande schweift, granitene Feuerträger errichten.
Überall soll ein Sinnbild der Einheit Deutschlands das gleiche Zeichen erstehen, in ragender Größe, aber einfach und prunklos, auf massivem Unterbau eine schlichte Säule, nur mit dem Wappen und Wahlspruch des Eisernen Kanzlers geschmückt.
Keinen Namen soll der gewaltige Stein tragen, aber jedes Kind wird ihn dem Fremden deuten können:
„Eine Bismarcksäule!“

Nach diesem Aufruf wurde am 1. April 1899 ein Wettbewerb für alle deutschen Architekten ausgeschrieben, zu dem 320 Entwürfe eingingen. 30 davon wurden veröffentlich und der Entwurf „Götterdämmerung“ des Architekten Wilhelm Kreis aus Dresden wurde preisgekrönt. Diese Form wurde Vorbild für viele der danach errichteten Bismarcktürme. Auch der Lützschenaer Bismarckturm lässt eine Anlehnung an den Entwurf von Kreis erkennen.